Da greift die Drogenbeauftragte der Bundesregierung die Befürworter der Cannabis-Freigabe an, mit der Aussage ein solcher Schritt wäre "ein völlig falsches Signal".
Nach einem Bericht der deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) seinen 0,5% der Erwachsenen abhängig von Cannabis oder missbrauchten die Substanz.
Abhängig von Cannabis? Wer so etwas undiffernziert schreibt, hat Null Ahnung wovon er schreibt.
Abgesehen davon, laut Drogenbericht der selben Behörde von 2013 sind 27% aller Erwachsenen Alkoholabhängig. Der ist legal.
Mortler sagt, dass sich Prominente wie Thomas D. "gut überlegen, wie sie sich zu illegalem Drogenkonsum äußern". Der sagte:"Wenn ich sehe, was Alkohol aus Menschen macht und trotzdem legal ist, dann kann ich nicht Marihuana verbieten, ein Kraut, das eindeutig beruhigt, was entspannt, was aber auch egal macht."
Dazu werden bei Mindermengen strafrechtlich nicht mehr verfolgt.
Die Polizeigewerkschaft beschwert sich dazu, dass tausende Polizisten falsch eingesetzt und teilweise "schlicht verheizt" werden. Polizisten müssten Konsumenten geringer Mengen nach geltendem Recht anzeigen, sinnlose Bürokratie.
Münsters grünem Polizeipräsidenten Hubert Wimber ist im Okt. 2014 aus "dienstrechtlichen Gründen" verboten worden, Vorsitzender einer Vereinigung (LEAP) zu werden, die sich gegen die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten einsetzt.
Leap-Vorstandsmitglied Frank Tempel sagte dazu: „Bei der Vorstellung, dass sogar die eigenen Polizeibeamten die bisherige Verbotspraxis der Drogenpolitik hinterfragen, bekommt das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen offensichtlich kalte Füße“.
Wimber erklärte dazu:„Der Umgang mit psychoaktiven Substanzen sollte ein Problem der Gesundheitspolitik und nicht der Kriminalpolitik oder der Strafverfolgung sein“.
Dazu noch etwas mehr aus Politik und Lobbyarbeit:
Am 29.10.14 fanden Polizeibeamte in Bonn eine „professionelle Cannabis-Aufzuchtanlage". Dabei handelte es sich um ein handelsübliches „Grow-Zelt" samt acht Pflanzen.
Erst zwei Tage zuvor verursachte die Polizei Oberhausen eine Shitstorm auf Facebook, nachdem sie ein 1x1 Meter großes Zelt mit zehn Graspflanzen gefunden hatte und die Festnahme der drei Besitzer feierte, die auf einer „Haschisch-Plantage" „Rauschgift" angebaut hatten.
Hasch wächst auf Plantagen?
Konfrontiert mit dieser Tatsache hat der Pressesprecher der Polizei in Oberhausen, Axel Deitermann, auf telefonische Anfrage von vice.com eingeräumt, dass man keine Haschisch-Plantage gefunden habe. Die Überschrift seiner Pressemitteilung sei aus plakativen Gründen gewählt worden, da aus den Pflanzen Haschisch gewonnen werden kann.
Dieses Vorgehen scheint System zu haben.
Am 17.10.14 findet die Polizei Göttingen eine „professionelle Hanfanlage" - ein Zelt mit 35 Pflanzen und sagenhaften 140 Gramm Gras.
Am 11.9. enttarnen Beamte in Stuttgart einen „mutmaßlichen Rauschgifthändler" mit 15 Graspflanzen in seiner „Indoor-Plantage".
Im März dieses Jahres nahmen Darmstädter Fahnder eine „Rauschgift-Plantage" hoch, die aus ein paar Pflanzen und einen „Stoffzelt" bestand.
Vor 20 Jahren hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass 7,5 Gramm THC eine nicht geringe Menge sind.
Je nach Art und Weise sind das zwischen 30-70 Gramm Gras. Die Menge kann bereits in einer Balkonpflanze enthalten sein, wenn sie genug Sonne, einen großen Topf und ein wenig Pflege abbekommt.
In Städten wie Berlin oder Hamburg wird "kleinen Fischen" gar keine mediale Beachtung mehr geschenkt. Wer unter 20 Pflanzen anbaut, wird sogar für die Statistik uninteressant. In Bayern oder Baden-Württemberg landet man damit im Knast.
Peinlich wird's im EU-Ländervergleich.
Wer in Spanien in einem Cannabis Social Clubs ist, kann legal für sich anbauen, in Tschechien oder den Niederlande ind der Anbau von bis zu fünf Pflanzen erlaubt, in Belgien ist es eine.
In der Schweiz kann man sein Gras auf Rezept in der Apotheke kaufen, in Östereich gibt's da auch keine Probleme.
Und zu Info:
In Deutschland darf man 99 Tabakpflanzen für den eigenen Bedarf anbauen.