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Mittwoch, 19 November 2014 00:00

Opfer sollen zahlen

Das Opfer meist wirklich Opfer sind, merkt unsereiner nicht erst, wenn wir im Krankenhaus aus dem Koma erwachen, sondern, wenn wir noch selbst Schuld sind, oder die Kosten tragen sollen.

Tugce A., die zwei Madchen schützen wollte und jetzt im koma liegt, ist selbst schuld.
Kumpels des vorbestraften Senal M. sagten, dass ihr „Bruder“ betrunken gewesen sei, es könnte jeder Gruppe Jugendlicher passieren, „wenn eine Frau die Ehre beschmutzt“.

Die "Ehre beschmutzen" wenn man einen Betrunkenen abhalten will, Mädchen sexuell zu nötigen?

2012 sind zwei Männer nach einem Drittligaspiel von Hooligans angegriffen worden. Zwei Verletzte, einer davon lebensgefährlich, lag zwischenzeitlich im Koma.

Der Haupttäter wurde im Januar 2013 wegen versuchten Mordes zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt, neun weitere Täter erhielten Bewährungsstrafen.

Im Rahmen des Strafverfahren stellten die Opfer Schmerzensgeld-Forderungen. Doch der Täter hat kein Geld, weder um das Schmerzensgeld von 35.000 und 3.000€ zu zahlen noch für die Prozesskosten.

Deshalb bittet die Landeskasse jetzt die beiden Opfer als sogenannte Sekundärschuldner zur Kasse und will von denen die Prozesskosten.

Wir leben nur in einem Rechtsstaat, wenn es um die Rechte des Staates oder die Rechte der Täter handelt.

Opfer sind immer Opfer.

Die Überlegung, die ich mir da stellen muss ist, wenn ich in die Rolle des Opers komme, ist es nicht besser den Täter so auszuschalten, dass er das Opfer ist? Ich habe dann doch die besseren Karten. Kann mich auf meine "Ehre" und auf Notwehr berufen und da ich notorisch im Minus hänge, trage ich auch keine Kosten. frown

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